
Das Rebhuhn – Der Vogel des Jahres 2026: Ein SOS aus unseren Feldern
15. Oktober 20251. Krankheit und Parasiteninfektion
In Dänemark (und generell bei Seehunden) ist bekannt, dass parasitäre Erkrankungen, vor allem Lungenwürmer, und daraus entstehende Bronchopneumonien eine häufige Todesursache darstellen. Insbesondere bei Jungtieren. Nach einigen Recherchen über tote Seehunde in Dänemark sollen parasitische Bronchopneumonie als häufigste Todesursache für sowohl Jungtiere als auch bei erwachsenen Tieren verantwortlich sein.
Junge Seehunde haben noch keine ausgeprägte Fettschicht und sind physiologisch weniger widerstandsfähig gegenüber Atemwegsinfektionen oder Stress.
2. Hunger und Mangelernährung
Viele Strandungen von Seehundjungen hängen mit unzureichender Nahrungsaufnahme zusammen. Junge Tiere, die nicht genug Milch oder fischreiche Nahrung erhalten, können zu schwach werden, aus dem Wasser geholt werden, und schließlich sterben, bevor sie von der Mutter aufgenommen werden.
3. Verfangen in Fischernetzen oder Beifang
In mehreren Fällen dokumentieren Untersuchungen, dass Seehunde mit typischen Hals- oder Kopfverletzungen gefunden wurden, die darauf hinweisen, dass sie sich in Fischernetzen verfangen haben. Diese Netze können dazu führen, dass die Tiere Erstickungstod erleiden, wenn sie versuchen, sich daraus zu befreien.
4. Strömung, Wind und Wellengang
Junge Seehunde, die nicht stark genug schwimmen oder sich selbst halten können, können durch starke Wellen oder Strömungen ins Meer abgetrieben werden, dann erschöpfen, unterkühlen oder ertrinken.
5. Natürlicher Todeskreislauf & Räuber / Aasverwertung
Nicht alle Seehunde, die man tot sieht, wurden unmittelbar am Strand getötet. Manche sterben zuerst an anderen Ursachen und werden dann durch Wellen angeschwemmt. Aasfresser wie Vögel und Füchse können Teile des Körpers beschädigen oder verschleppen, was den Eindruck von zusätzlicher Gewalt verursachen kann.

Spezielle Faktoren für Skagen in Norddänemark
- Geburtszeit & Saison: in bestimmten Monaten (Juni/Juli) ist die Geburtszeit der Seehunde, und viele Jungtiere liegen an Land (um auf ihre Mütter von der Nahrungssuche ) zu warten. Einige sind gesund, andere geschwächt.
- Küstenbedingungen & Geographie: Wind, Wellen und Strömungen entlang der dänischen Nordsee können starke Einflüsse haben (z.B. Strömungen, starke Stürme) und Jungtiere schneller in Gefahr bringen.
- Menschlicher Einfluss: Intensive Fischerei in dänischen Gewässern, Netzverwendungen, Umweltbelastung oder Schadstoffe können das Immunsystem der Tiere zusätzlich belasten und die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten steigern.
Warum aber so viele?
Allein an zwei Tagen fand ich 6 tote Seehundbabys. Dies kann an mehreren zusammenspielenden Effekten liegen.
- Höhere Mortalitätsrate unter Jungtieren
- Mehr Jungtiere geboren innerhalb einer Saison
- Wetter- und Strömungsbedingungen, die Tiere verstärkt an Land spülen
- Höherer Netzeinsatz oder veränderte Fischereipraktiken
- Umweltstressoren wie Krankheit, Verschmutzung und geringes Nahrungsangebot
Wir sind ein Teil des Problems, aber auch der Lösung!
Was hier am Strand liegt, sind keine Zahlen und auch keine Naturdokuszenen, die sich zu filmen lohnen. Es sind kleine Leben, die kaum begonnen haben. Und sie erinnern uns daran, dass jedes Stück Meer, jede Welle, jede Entscheidung von uns Menschen etwas verändert und Konsequenzen mit sich bringt. Wir können sicher nicht jedes Tier retten, aber wir können anfangen, uns wieder verantwortlich zu fühlen. Nicht Wegschauen. Hinsehen. Verstehen. Und dann handeln.




